Mit viel Hingabe und Leidenschaft wirft sich der Vollblut-Komödiant und Schauspieler in die Szenen, Situationen und Charaktere. „Der Mann ist ein Multitalent“ urteilt die Braunschweiger Zeitung zurecht, „ er kann von einer Sekunde auf die andere durch Stimme, Gestik, Mimik und mit einem Minimum an Requisiten in die unterschiedlichsten Rollen schlüpfen“. Im Kopf des Zuschauers entfaltet sich so die ganze Fülle der reichhaltigen Faustschen Welten voller Magie, Witz und Geist - kurz: ein Wechselbad der Gefühle und damit eine wunderbare Spielwiese für Karl-Heinz Helmschrot, auf der er sich voller (Schau)Spielfreude austobt. Von dem Gefühl „hier bin ich Mensch, hier darf ich‘s sein“ angesteckt, durchlebt der Zuschauer mit großem Spaß, die alte Geschichte neu. „Zwei Künstlerseelen wohnen, ach! in seiner Brust“: Theater und Varieté verschmelzen zu Varietheater - frei nach Goethe: „Wie alles sich zum Ganzen webt, eins in dem andern wirkt und lebt“. Die spannende Gratwanderung glückt vor allem, weil es Helmschrot gelingt - dank seiner mimischen, artistischen und musikalischen Fähigkeiten - immer wieder zu verblüffen. Wer glaubt, nur über Triviales herzhaft lachen zu können, wird hier eines Besseren belehrt. - fast. Die Braunschweiger Zeitung fasst „fas(s)t faust“ zur Premiere wie folgt zusammen: „Wer kann schon mit brennenden Fackeln jonglieren und dabei Goethes Faust deklamieren? Womit wir beim Thema wären: Vergesst den „Club der toten Dichter“. Fausts Famulus Wagner spielt Helmschrot als zappelnde Marionette. Er klingt als Mephisto wie Gründgens, singt zur Gitarre und nutzt sie als fiktive Schreibmaschine, jongliert gern mit Wortspielen, begleitet Gretchens Klagelied auf der singenden Säge, trägt einen Text in Rap-Form vor (...) Dennoch machten die Ausflüge in den Varieté- und Comedybereich den Klassiker nicht zur Lachnummer, sondern nahmen ihn mit ihren Mitteln durchaus ernst. Faust aus einer sehr ungewohnten Perspektive: Die Zuschauer erklatschten sich begeistert _ Zugaben.“
» Anton Bruckner Centrum - Ansfelden